Fasten und Tumorstammzellen Forschung

Fasten und Tumorstammzellen Forschung

Letztes Update: 23. August 2024

Fasten verändert den Stoffwechsel von Tumorzellen und beeinflusst das Wachstum von Darmstammzellen. Eine neue Studie zeigt, dass Fastenkuren sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben können, und betont die Notwendigkeit der Absprache mit medizinischem Personal bei Krebspatient:innen.

Krebsforschung: Fasten verändert den Stoffwechsel in Tumorzellen

Seit mehr als einem Jahrhundert zeigen Fastenkuren bei verschiedenen Organismen, einschließlich des Menschen, eine positive Wirkung auf die Gesundheit, die Lebensdauer und die Geweberegeneration. Jedoch sind die metabolischen Auswirkungen des Fastens und der anschließenden Nahrungsaufnahme auf die Tumorentstehung noch weitgehend unerforscht. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Massachusetts Institute of Technology/USA (MIT) haben das genauer untersucht. Sie zeigen in ihrer kürzlich in Nature veröffentlichten Studie: Fasten verändert den Darm auf Stoffwechsel-Ebene – positiv und negativ.

Die Rolle des Fastens in der Krebsforschung

„Wir konnten zeigen, dass das Wachstum von Darmstammzellen nach einer Fastenkur zunimmt. Dabei passen aber auch die Tumorvorläuferzellen ihren Stoffwechsel sehr schnell an die neue Situation an“, erklärt Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Professor für Tumormetabolismus in der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen. „Gleichzeitig wird auch ein Tumorsuppressor-Gen inaktiviert – ein Gen, das eigentlich dafür sorgen soll, dass Krebszellen schon im Entstehungsprozess bekämpft werden. Das ist ein eher ungünstiger Effekt.“

Fasten und Tumorstammzellen Forschung: Ein zweischneidiges Schwert

Tatsächlich konnten die Forschenden im Mausmodell beobachten, dass Tumore im Darm kurz nach der erneuten Nahrungsaufnahme häufiger auftreten. Diese Erkenntnis ist zunächst rein grundlagenwissenschaftlich, betonen die Autor:innen der Studie. „Als Krebspatient:in sollten Fastenkuren idealerweise im Vorfeld immer mit dem medizinischen Personal abgestimmt werden“, betonen die Autor:innen.

Der Polyamin-Stoffwechsel: Ein Schlüsselmechanismus

Die Ursache für die beobachteten Effekte liegt der Studie zufolge im Metabolismus (Stoffwechsel), genauer im Polyamin-Stoffwechsel. Polyamine sind Moleküle, die Zellen zum Überleben und zum Wachsen benötigen. Sie entstehen beispielsweise beim Abbau von Aminosäuren im Körper und werden auch von Darmbakterien gebildet. Bei Krebserkrankungen ist der Polyamin-Stoffwechsel häufig gestört. Die Aktivierung dieses Stoffwechselwegs dient in Stammzellen dazu, die Regenerationsfähigkeit zu steigern – und bei Krebsvorläuferzellen erhöht es die Fähigkeit, Tumore wachsen zu lassen.

Polyamine: Freund oder Feind?

„Wir vermuten, dass der Polyamin-Stoffwechsel nicht nur bei Darmkrebs, sondern auch bei anderen Tumorerkrankungen eine Rolle spielt. Im Fokus steht der schwarze Hautkrebs während der Metastasierung. Wir erhoffen uns von dieser Arbeit weitere klinische Erkenntnisse, die uns helfen können, Patient:innen mit Krebs noch besser zu behandeln“, sagt Prof. Dr. Dr. Tasdogan.

Fasten als Therapieansatz: Chancen und Risiken

Fasten wird oft als eine Methode zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und zur Förderung der Langlebigkeit betrachtet. Doch die neuen Erkenntnisse werfen ein differenziertes Licht auf diese Praxis, insbesondere bei Krebspatient:innen. Während Fasten die Regeneration von gesunden Zellen fördern kann, scheint es auch das Wachstum von Tumorzellen zu begünstigen. Dies stellt eine Herausforderung für die medizinische Praxis dar, da die positiven Effekte des Fastens gegen die potenziellen Risiken abgewogen werden müssen.

Die Bedeutung der personalisierten Medizin

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit einer personalisierten Medizin. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Fasten und andere therapeutische Maßnahmen. Daher ist es wichtig, individuelle Gesundheitszustände und genetische Prädispositionen zu berücksichtigen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient:in und medizinischem Personal ist unerlässlich, um die bestmöglichen Therapieansätze zu finden.

Ausblick: Weitere Forschung ist notwendig

Die Studie der Universität Duisburg-Essen und des MIT ist ein wichtiger Schritt in der Krebsforschung, doch sie wirft auch viele neue Fragen auf. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die genauen Mechanismen zu verstehen, durch die Fasten den Stoffwechsel in Tumorzellen beeinflusst. Langfristig könnten diese Erkenntnisse dazu beitragen, neue und effektivere Therapien zu entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fasten und Tumorstammzellen Forschung ein spannendes und komplexes Feld ist. Die neuen Erkenntnisse bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die medizinische Praxis. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Forschung weiterentwickelt und welche neuen Therapieansätze daraus hervorgehen werden.

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